Hamburg: Gangster-Boss tot – ausgerechnet ER kümmert sich um die Beerdigung (2024)

Die berühmt-berüchtigte Rotlichtgröße Musa Aksüt, auch bekannt unter den Namen „Bauchschuss-Musa“ und „Türken-Musa“, ist letzte Woche im Alter von 55 Jahren in Hamburg gestorben.

Er litt schon länger an Parkinson, war zuerst in einem Hospiz in Eppendorf und starb in der Asklepios Klinik in Barmbek. Jetzt wurde er auf dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg beigesetzt. MOIN.DE war dabei.

Hamburg: Gangsterboss Musa Aksüt wurde beerdigt

Rund 150 Freunde und Wegbegleiter nahmen an der Aleviten-Trauerfeier in der Kapelle 4 teil. Darunter Kiezianer und viele aus der Boxer-Szene, wie Trainer Artur Grigorian, die Box-Brüder Artem und Robert Harutyunyan sowie Ismail Özen-Otto. Der Schwiegersohn von Versandhaus-König Dr. Michael Otto kam in Begleitung seiner „Jungs“ gleich mit einer ganzen Limousinen-Flotte seines Boxstalls „Universum“ vorgefahren.

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Er hatte maßgeblich dazu beigetragen, dass der türkischstämmige Musa Aksüt seine letzten Monate in Hamburg verbringen konnte und dass er hier beigesetzt wurde. Wie kam es dazu? „Wir beide kommen aus demselben Kulturkreis und aus demselben Stadtteil, da kannte man sich“, erzählt Ismail Özen-Otto.

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„Vor über zwei Jahren meldete Musa sich bei mir und bat mich um Unterstützung für seine medizinischen Behandlungen. Er wollte nicht in der Türkei ins Krankenhaus. Ich habe dann alles für ihn möglich gemacht. Durch meine guten Kontakte konnte ich ihn zuerst im UKE unterbringen, aber da war schon nichts mehr zu machen. Er bat mich, egal wo er sterben würde, dass er unbedingt in Hamburg beerdigt werden wollte.“

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Daten und Fakten über Hamburg:

  • Hamburg ist als Stadtstaat ein Land der Bundesrepublik Deutschland.
  • Hamburg ist mit rund 1,9 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt Deutschlands und die drittgrößte im deutschen Sprachraum.
  • Das Stadtgebiet ist in sieben Bezirke und 104 Stadtteile gegliedert, darunter mit dem Stadtteil Neuwerk eine in der Nordsee gelegene Inselgruppe.
  • Der Hamburger Hafen zählt zu den größten Umschlaghäfen weltweit.
  • Die Speicherstadt und das benachbarte Kontorhausviertel sind seit 2015 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes
  • International bekannt sind auch das Vergnügungsviertel St. Pauli mit der Reeperbahn sowie das 2017 eröffnete Konzerthaus Elbphilharmonie.

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Das versprach Özen-Otto seinem alten St.-Pauli-Kumpel, den er nach eigener Aussage nur dreimal getroffen hat. „Ich unterstütze jeden, der mich um Hilfe bittet, auch wenn es meine Feinde wären“, erzählt der Boxstall-Chef. „Es geht ja um Menschlichkeit.“

Ob Menschlichkeit bei Musa selbst immer ein Thema war? Um ihn ranken sich zahlreiche Legenden. Die meisten sind wahr. So soll der Kampfsportler sich in den 90er Jahren auf dem Kiez durchgesetzt und seine kriminelle Laufbahn gestartet haben. Als Jugendlicher saß er erstmals im Knast. Im Laufe der Jahre gab’s mehrere Haftstrafen und Ermittlungsverfahren.

Sein Geld soll er mit Schutzgelderpressungen verdient haben. Außerdem soll er an Bordellen beteiligt gewesen sein. Aber Prostitution war nicht so sein Ding. Jedenfalls nicht in der ersten Zeit seiner Kiez-Laufbahn. Musas Spruch „Ich bin doch kein Fleischhändler“, ist legendär.

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Nachdem er sich einen Namen gemacht hatte, galt als einer der Köpfe der „Gangster GMBH“, eine 50-köpfige Bande junger, türkischer Migranten, die sich mit Gewalt auf dem Kiez ausbreiteten. In dieser Zeit gab es viel Stress im Milieu unter den Alt-Luden. So wurde Kiez-Größe „Muffel“ auf dem Gänsemarkt in den Unterleib geschossen. Ein anderer bekannter Kiezianer wurde in einem Restaurant in Pöseldorf niedergestreckt. Einige Puffbetreiber engagierten Musa und seine Jungs als Security.

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Rotlichtgröße Jan Sander, alias „Miami Gianni“, schrieb über diese Zeit in seiner Biografie „Rotlichtkrieg“: „Wer Musa als Partner hatte, brauchte Musa nicht mehr zu fürchten.“ Aber seine Gegenspieler, die Albaner, fürchteten ihn auch nicht. Sie taten sich im selben „Geschäftsfeld“ hervor. Da war Ärger vorprogrammiert. In einem Interview mit der Hamburger Morgenpost sagte Musa einst: „Ich will 1,5 Millionen von diesen Ziegenhirten. Die haben kein Herz, kein Hirn und keine Eier. Ihre Zeit ist abgelaufen.“ Schnell ging auf dem Kiez das Gerücht, es sei ein Profi-Killer auf Musa angesetzt worden.

Die Polizei erwischte ihn mal bei einer Festnahme mit einer illegalen 9-mm-Waffe, die er ständig bei sich getragen haben soll. Den Ermittlern sagte er, er bräuchte sie zum eigenen Schutz, weil man ihn umbringen wolle. So gab es einige Schießereien in seinem Umfeld, in die er irgendwie verstrickt gewesen sein soll. Einmal hätte es ihn fast richtig erwischt.

Musa soll eine Minderjährige in einem von ihm betriebenen FKK-Club anschaffen lassen haben. Vor Gericht bestritt er das, konnte aber fürs Tragen einer Waffe verknackt werden. 2002 ging es vom Knast mit Polizeibegleitung direkt zum Flieger. Im Hintergrund hatte die Ausländerbehörde derweil seine Abschiebung vorbereitet. Darüber freute sich die Hamburger Polizei, endlich einen Unruheherd losgeworden zu sein.

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Doch diese Freude währte nicht lange. 2008 kehrte Musa nach Hamburg zurück. In der Türkei hatte er ebenfalls Streit mit irgendwelchen Widersachern. Dabei erlitt er einen Bauchschuss. So kam er zu seinen neuen Spitznamen „Bauchschuss-Musa“ statt „Türken-Musa“.

Kaum wieder hier geriet er in Streit mit Zuhältern. Das endete in einer Schießerei im Stadtteil Hamm. Er wurde erneut abgeschoben und soll im letzten Jahr wieder eingereist sein, deutlich gezeichnet von seiner Parkinson-Erkrankung.

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Ein Insider: „Er war zum Sterben hierher zurückgekommen.“ Zuletzt saß er sogar im Rollstuhl. Eine Folge des Bauchschusses? „Ich bin behindert“, sagte er mal. „Mir wurden mehrere Organe entfernt. Ich habe keine Bauchdecke mehr, weil eine Kugel meine Wirbelsäule getroffen hat. Ich habe rund um die Uhr Schmerzen.“

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Author: Kerri Lueilwitz

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